Windsurf Mast

 

Der Windsurf Mast - Was muss man wissen?

Der Mast ist das Element eines Windsurf-Riggs, das dem Segel hauptsächlich die Form gibt. Er ist biegefähig und wird in die Masttasche des Segels geschoben. Über den anschließenden Trimm (Spannen) des Vorlieks erhält das Segel sein grundlegendes Profil, das durch die Achterliekspannung ein Finetuning erfährt. Die Wahl des richtigen Masts ist von entscheidender Bedeutung für ein gutes Segel und damit für Erfolg und Spaß beim Windsurfen.

 

Die Mast-Länge

Aus Gründen der Kompatibilität hat sich unter den Mastherstellern eine Abstufung der Mastlänge in 30-cm-Stufen eingebürgert. Die Spanne der Mastlängen reicht von 340 cm bis 580 cm, wobei die gängigsten Größen fett markiert sind:

  • 340 cm Masten
  • 370 cm Masten
  • 400 cm Masten
  • 430 cm Masten
  • 460 cm Masten
  • 490 cm Masten
  • 520 cm Masten
  • 550 cm Masten
  • 580 cm Masten

Für einen perfekten Segel-Trimm darf ein Mast nicht zu kurz sein, aber aus Gewichts-, Segelschwerpunkts-, und Handlinggründen sollte der Mast auch nicht zu lang sein. Bei den kleineren Segelgrößen sind viele Segel mit einem so genannten Vario-Top ausgestattet, bei dem sich mittels einer Lasche an der Spitze des Segels die maximale Mast-Länge erhöhen lässt. Größere Segel haben dieses Feature nicht, daher ist für Segel ohne Vario-Top jeweils die von der empfohlenen Mastlänge (Mast) niedrigere Mastlänge auszuwählen. Bei einer Mastempfehlung von 4,53 m beispielsweise sollte man demnach nicht einen 460 cm Masten, sondern einen 430 cm langen Windsurf Mast verwenden und die fehlende Länge mittels einer Mastfußverlängerung ausgleichen. Auch die Längen der Verlängerungen sind weitgehend standardisiert und in der Regel in den Längen 15, 30 und 45 cm erhältlich, so dass man mehr als eine ganze Mast-Längenabstufung überbrücken kann.

 

Der Carbongehalt

Über den Preis eines Surfmasts bestimmt in der Regel der Carbonanteil, da Carbon aufgrund der hohen Nachfrage insbesondere außerhalb der Sphäre des Windsurfen recht teuer ist. Auch das Produktionsverfahren ist recht aufwändig: Es werden mehrlagige Kohlefaser-Verstärkungen in eine Kunststoffmatrix eingebettet. Dieser Kunststoff ist bei Windsurf Masten i. d. R. Epoxyd, also ein Kunstharz, das recht robust und stabil, dafür jedoch auch sehr unflexibel und schwer ist. Reine Epoxy-Masten sind auf dem Markt schon sehr preiswert zu bekommen, empfehlen sich aber höchstens für Einsteiger, die noch nicht ans Gleiten kommen - das, was man an Carbon schätzt, ist sein schnelles Rückstellpotential. Nach einer Böe beispielsweise steigt die Rückkehr in das optimale Ausgangsprofil des Segels mit steigendem Carbonanteil des Masts. Das Resultat: Schnelleres Angleiten und längeres Durchgleiten auch bei böigem Wind. Je höher der Carbon-Anteil des Windsurf Masts, desto besser demnach die Performance.

Auch wegen seines geringen Gewichts schätzt man hohe Carbonanteile bei Masten. Es erleichtert Einsteigern den Schotstart und erleichtert Fortgeschrittenen und Profis das Angleiten.

Man sollte beim Kauf eines Masts unbedingt auf einen Carbonanteil zwischen 30 und 75 % achten. Eine Kaufentscheidung, die ausschließlich auf dem Preis beruht, rächt sich spätestens auf dem Wasser. Es lohnt sich auf jeden Fall, 40-80 EUR mehr zu investieren und dafür die altmodischen Epoxydmasten in ihre Schranken zu weisen.

 

Die Masthärte (IMCS)

Entscheidend dafür, dass ein Segel gut "steht", also ein optimales Profil hat, ist auch die Masthärte. Auch hierbei haben sich mittlerweile internationale Standards etabliert, auf deren Basis die großen Segelbauer ihre Segellinien entwickelt. Die Härte eines Masts wird in IMCS (Indexed Mast Check System) gemessen. In der Regel geben die Segelhersteller zwei Mastalternativen zur Verwendung in ihren jeweiligen Segeln (empfohlener und alternativer Mast). In Bezug auf die Masthärte sollte man für ein kraftvolleres und härteres Segel, bei dem man die Power richtig spüren möchte, den härteren der beiden Masten wählen. Bevorzugt man ein weicheres Fahrgefühl, so ist der weichere Mast die bessere Wahl. Abgesehen von ein paar Herstellern wie beispielsweise No Limitz gibt es jede Mastlänge jeweils nur in einer Härte. Als Vergleichswert hier die Daten von durchschnittlichen Standard-Masten:

Länge
cm

Härte
IMCS

Gewicht
kg
 
370 17 1,7  
400 19 1,9  
430 21 2,1  
460 25 2,3  
490 28 2,9
520 32 3,3
     

Prinzipiell bedeutet ein niedrigerer IMCS Wert einen weicheren Mast.

 

Mast-Format

Abgesehen von einigen exzentrischen Auswüchsen einzelner Segel- und Masthersteller gibt es hauptsächlich zwei verschiedene standardisierte Formate für Windsurfmasten:

  • Masten mit normalem Durchmesser (SDM oder Standard Diametre Masts): Durchmesser 48 mm
  • Skinny Masten (RDM, Needle Masten oder Reduced Diametre Masts), also Masten mit reduziertem Durchmesser: 32 mm

Durch die verschiedenen Durchmesser benötigt man dementsprechend auch unterschiedliche Mastfußverlängerungen. Diese sind dann, um eine gute Passung zu ermöglichen 0,5 - 1 mm dünner als die Masten.

Die Frage, ob nun ein Skinny Mast oder ein Regular Mast zu bevorzugen ist, ist - wie so oft bei der Auswahl des Windsurf-Materials - nicht eindeutig zu beantworten. Ansonsten hätte sich vermutlich auch einer der beiden Standards bereits überlebt.

Nachteile des Skinny / RDM Mastens:

  • bei gleicher Steifheit benötigt der Skinny Mast im Vergleich zum normalen Mast eine dickere Wandstärke, um die gleiche Leistung zu bringen. Daraus resultiert sein höheres Gewicht. Es sei hier ausdrücklich nochmal erwähnt, dass entgegen der landläufigen Meinung die RDM Masten nicht leichter, sondern sogar schwerer ist.
  • man benötigt nicht nur eine schmalere Mastfußverlängerung, sondern für die Kompatibilität mit vielen Gabelbäumen auch noch einen Gabelbaum-Skinny Adapter

Dennoch bringt der RDM Mast entscheidende Vorteile:

  • er erreicht eine bessere Anströmung des Segels, was das Angleiten und die maximale Windausbeute verbessert
  • er verfügt über bessere Rückstelleigenschaften bei Böen und bei Maneuvern
  • leichteres Umschlagen des Segels
  • höhere Bruchfestigkeit
  • es ergeben sich praktische Vorteile wie das leichtere Einfädeln in die Masttasche

Ein eindeutiges Ergebnis sollte die Wahl des Masts dann haben, wenn der Hersteller ein Mast-Format ausschließt - auch das kommt vor, beispielsweise wenn die Masttasche extra schmal geschnitten und nur für Skinny Masten geeignet sind. Umgekehrt lässt sich in den meisten Fällen jedoch jedes Segel für Standard-Masten auch mit einem Skinny fahren.

 

Die Biegekurve des Windsurf Masts

Früher ein großes Thema bei Windsurf-Masten, aber heute eher zu einer Marginalie geworden ist die Biegekurve des Surfmasts, denn im Interesse einer großen Kompatibilität der Masten (die natürlich auch den Geldbeutel des Windsurfers schont, der sich nicht für jedes Segel einen speziellen Masten anschaffen möchte), hat sich heute die so genannte Constant Curve (CC) Biegekurve durchgesetzt. Dies bedeutet, dass der Mast sich konstant biegt, während sich etwa bei einer Flex Top Biegekurve der obere Mastteil stärker biegt als der untere. Über diese beiden Biegekurven hinaus gab es noch Mischformen wie Constant Flex etc., die jedoch heute keine Rolle mehr spielen. Obwohl Constant Curve zu einem Standard geworden ist, gibt es dennoch minimale Unterschiede zwischen den Herstellern, was die Biegekurve angeht. Bekannt ist beispielsweise von North Sails, Gun Sails und Neilpryde, dass deren Constant Curve Masten einen Tick in Richtung Flex Top neigen. Prinzipiell machen diese Mast-Unterschiede aber nur Nuancen für das "Stehen" eines Segels aus. Wer ein solcher Profi ist, dass er diese Unterschiede überhaupt feststellt und das letzte Quentchen Performance aus seinem Segel herauskitzeln möchte, der hält sich am besten immer an die exakten Mastempfehlungen der Segelhersteller - und das sind dann meistens die hauseigenen Surf-Masten.

 

Wie pflege ich meinen Surfmasten?

Zum Schutz des Surf-Masts können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Verwendung einer Kunststoff-Mastmanschette, die man zwischen Gabelbaum-Kopf und Mast setzt. Dies verhindert Abrieb am Masten
  • Transport der Masten in einem Mastbag
  • Sand nach Möglichkeit abspülen, um Kratzer zu vermeiden
  • Beim Mastkauf darauf achten, dass das männliche Stück das Oberteil ist: Das reduziert den Verschmutzungsgrad und sorgt auch dafür, dass zumindest ein Mastteil komplett verschlossen ist, in den keine Verunreinigungen eindringen können.

 

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